Nur der Satan isst mit Links
Um sich Einblick in die Salafistenrekrutierung von europäischen Jugendlichen zu verschaffen meldet sich der Autor als Sprachschüler in einer einschlägig bekannten Sprachschule in Alexandria an. Niemand drängt ihn dazu, sich mit dem Islam auseinanderzusetzen, doch da er Interesse am Islam und dem Palästinenserproblem zeigt, erhält er Zugang zu eingeweihten Kreisen. Sein Zimmer teilt er sich mit einem jungen Muslim aus den USA, der sich aus seinem früheren Leben einzig die Liebe zu Fastfood bewahrt zu haben scheint. Den ganzen Tag schaut er einen islamischen Sender und träumt davon, nach Pakistan zu gehen. Viel mehr erfahren wir in Fritz Schaaps Bericht über die Gefährlichkeit dieser Schule nicht, die Schilderungen ewig gleicher Tagesabläufe und Mahlzeiten langweilen. Das Problem ist sicherlich brisant, wird jedoch in der Schilderung des Autors nicht drängend und überzeugend genug präsentiert. - Verzichtbar.
Martina Häusler
rezensiert für den Borromäusverein.
Nur der Satan isst mit Links
Fritz Schaap
Herder (2012)
160 S.
fest geb.