Urbi et Gorbi
Christen aller Konfessionen waren in besonderer Weise am Wandel der einstigen Ostblockstaaten vom Kommunismus zu Demokratien beteiligt. Joachim Jauer zeichnet mit feinem Gespür und detailliertem Wissen Einsatz und Wagemut, Risikobereitschaft und Durchhaltevermögen einzelner Vorkämpfer und ganzer Widerstandsgruppen nach. Als TV-Korrespondent in Mittel- und Osteuropa hat er viele Jahre die dortige politische und gesellschaftliche Situation beobachtet und ist Zeitzeuge dieses Umbruchs. Die Rolle der Christen in diesem Prozess macht er an verschiedenen Personen und in verschiedenen Ländern deutlich (u.a. Lech Walesa: Polen, Christian Führer: DDR, Vaclav Havel: Tschechien). Dabei betont er die unterschiedlich begründete Schlüsselstellung von Papst Johannes Paul II. und Michail Gorbatschow ("der polnische Papst hat den Abschied vom Kommunismus angestiftet, der sowjetische Generalsekretär hat ihn zugelassen"). Durch die anschaulichen Schilderungen von Aufbruchsstimmung, Protest, Massenflucht und Neuanfang wird gerade für junge Menschen sichtbar, was die Sehnsucht nach Freiheit bewirken kann. - Sehr zu empfehlen! (Borromäus-Sachbuch des Monats August)
Inge Hagen
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Urbi et Gorbi
Joachim Jauer
Herder (2009)
344 S. : Ill.
fest geb.
Auszeichnung: Sachbuch des Monats