Streiten wir für Religion

Der US-amerikanische Bischof Robert Barron nimmt sich den hl. Paulus und seine Areopagrede zum Vorbild, wenn er in den Zentralen von Facebook und Google in Vorträgen Zeugnis vom christlichen Glauben ablegt und dem ins bloß Private abgedrängten religiösen Streiten wir für Religion Diskurs eine Bresche schlägt. Die Art, wie Barron diesen Diskurs führt, orientiert sich an Thomas von Aquin, wenn er etwa mit ehrlichem Respekt für den Gegner sich bemüht, dessen Argumente besser zu verstehen und klarer zu formulieren als dieser selbst. Religion, so Barron, ist in der unendlichen Weite menschlicher Vernunft verankert, die sich mit keiner vorläufigen Wahrheit zufriedengibt, sondern ständig auf der Suche ist; und sie entspricht zutiefst dem Willen nach vollkommener Glückseligkeit, der in jedem Menschen verankert ist. Wer immer diesen religiösen Diskurs beschneidet, vergehe sich daher an der Natur des Menschen. Dabei gelte aber auch: Erkenntnis sei nicht ausschließlich an (Natur-)Wissenschaft gebunden, wie umgekehrt der christliche Glaube kein bloßes Gefühl, keine willkürliche Entscheidung sei, die die Vernunft in ihrer ganzen Mehrdimensionalität ignorieren dürfe. Allein eine umfassende Offenheit für die ganze Wirklichkeit, ein Einsatz aller Kräfte, ein freier, konstruktiver Dialog über die Grundfragen des menschlichen Lebens, der die eigenen Leidenschaften zu bändigen weiß, werden dem Menschen gerecht. Ein Buch gerade auch für religiöse Skeptiker!

Richard Niedermeier

Richard Niedermeier

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Streiten wir für Religion

Streiten wir für Religion

Robert E. Barron ; übersetzt aus dem Englischen von Lukas Weber
Herder (2023)

124 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 751801
ISBN 978-3-451-39595-6
9783451395956
ca. 15,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Re
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