Der Schmerz und seine Komplizen

Körperlicher wie seelischer Schmerz ergreifen allmählich totalen Besitz von den Gepeinigten. Ein Teufelskreis, was Schmerzempfinden, Analgetika- und Psychopharmaka-Missbrauch und sich entwickelnde neurobiologische Hirn- und Persönlichkeitsveränderungen angeht. Die Autorin Samira Peseschkian ist Medizinstudentin an der Kassel School of Medicine, ihr Großvater, der Deutsch-Iraner Prof. Dr. med. Nossrat Peseschkian entwickelte die "Positive Psychotherapie (PPT)". Der Zugang des Schmerzgeplagten zu seinen Ressourcen bzw. seiner Resilienz wird von Therapeuten erfragt und eingeschätzt. Sie finden eine passende mit Weisheit und Humor angereicherte altpersische Erzählung. Dem transkulturellen und religiösen Ansatz aufgeschlossene Kranke verstehen den Sinn der Parabeln, beginnen nachzudenken und neue Engramme in ihr Gehirn zu integrieren. Exemplarisch am eigenen Schmerzerleben vermittelt die Autorin die seit 1977 etablierte, lösungsorientierte Therapiemethode. Beeindruckend die Sammlung autobiographischer Berichte von Schmerzpatienten, die Geschichte im Epilog und authentisch, in frischem Stil präsentierte persönliche Erlebnisse der jungen Autorin. Jeder kann aus diesem Buch etwas für sich mitnehmen, auch die Angehörigen. Für alle Bestände und alle Bildungsschichten zu empfehlen.