Zu viel und nie genug
Mary Lea Trump, die Autorin dieses fesselnden Buches, ist eine US-amerikanische Psychologin und Geschäftsfrau. Dazu kommt, dass sie die einzige Nichte von Präsident Donald Trump ist. Dieses Buch über ihn und die Familie verkaufte sich am Erscheinungstag fast eine Million Mal. Wenn man es gelesen hat, versteht man, dass Mitglieder der Familie alles versucht haben, das Erscheinen zu verhindern. Die Gerichte haben ihren Einsprüchen jedoch nicht stattgegeben. Bereits im Prolog zeigt die Autorin auf, wie ihr Großvater immer seinen Sohn Donald dem älteren Sohn Fred vorgezogen hatte, und dass es auch für Familienangehörige zu Nachteilen führt, wenn sie sich nicht bedingungslos dem Tyrann Donald unterordneten. Dies zeigt auch, warum es so viele Wechsel in seinem politischen Umfeld gab und noch immer gibt. In Teil 1 zeichnet die Autorin die Familienverhältnisse nach, die dazu führten, dass Donald der große Narzisst wurde. Vermutlich hat die eine Leserin oder der andere Leser Probleme die verwandtschaftlichen Linien der einzelnen Trumps nachzuvollziehen, aber das ist schlussendlich nicht entscheidend. Mary L. Trump hat ihren Onkel und sein Umfeld sehr genau und mit ihren psychologischen Werkzeugen "seziert" hat. Sie sagt ganz deutlich, dass er nicht die intellektuelle Kapazität hat und auch seine Impulse nicht kontrollieren kann, und daher könne man ihm auch nicht vertrauen. Er nutzt den Glauben seines Umfeldes aus, dass ihm dessen Interessen am Herzen liegen. Dabei sind es nur seine eigenen Interessen, die für ihn zählen. Er ist immer bereit, zu lügen und zu täuschen, um sein Ziel zu erreichen. Das Buch zeigt den Leser/-innen den Menschen Donald Trump, der als Präsident zu den mächtigsten Männern der Welt zählt.
Gerd Fleder
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Zu viel und nie genug
Mary L. Trump ; aus dem Amerikanischen von Christiane Bernhardt [und 4 weiteren]
Wilhelm Heyne Verlag (2020)
286 Seiten
fest geb.