Gefährlich lecker
Hochverarbeitete Lebensmittel machen in Großbritannien und den USA bis zu 60% der Speisen aus, bei uns liegt der Prozentsatz nur wenig darunter. Diese Lebensmittel sind mit Emulgatoren, Aromen, chemischen Verbindungen und anderen Zusatzstoffen versetzt, die unsere Geschmacks- und Geruchsnerven sowie das Sättigungsgefühl beeinflussen, süchtig machen, damit wir mehr kaufen, und schließlich Krankheiten verursachen. In dieser umfangreichen Untersuchung berichtet der Arzt für Infektionskrankheiten mit zahlreichen klinischen Studien, Selbstversuchen und Gesprächen mit Wissenschaftlern und mit Personen, die mit der Lebensmittelproduktion befasst sind, von der Entdeckung der Erkenntnis über die Wirkung hochverarbeiteter Lebensmittel, von der Geschichte des Essens und vom gehäuften Auftreten von Übergewicht, an dem weder Zucker, Bewegungsmangel und fehlende Willenskraft schuld sind. Immer wieder zeigt er, was in diesen Lebensmitteln an krankmachenden Zusätzen enthalten ist und wie Firmen den Absatz beeinflussen. Wer sich an den vielen Fachbegriffen nicht stört, wird durch diese interessante und aufschlussreiche Lektüre die Zutatenliste gekaufter Produkte aufmerksamer beachten und beim eigenen Kaufverhalten Änderungen vornehmen.
Helmut Eggl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Gefährlich lecker
Chris van Tulleken ; aus dem Englischen von Daniel Müller und Sven Scheer
Heyne (2023)
413 Seiten
fest geb.