Heimwärts

In der fiktiven australischen Kleinstadt Tambilla ist der örtliche Gemischtwarenhändler am Weihnachtsabend 1959 auf dem Heimweg, als er am Fluss eine schreckliche Entdeckung macht. Die Familie Turner liegt tot am Ufer, Mutter, drei Kinder; ein gerade Heimwärts mal einige Wochen alter Säugling in einem Weidenkorb ist verschwunden. Der Vater ist wie meistens im Ausland. Ein starkes Gewitter zerstört alle Spuren und die Polizei versucht vergeblich zu ermitteln, was da passiert ist. Der Fall wird nie gelöst; das Kleinkind bleibt verschwunden. - London 2018: Die 38-jährige Journalistin Jess steckt in einer privaten und beruflichen Krise. Als sie einen alarmierenden Anruf aus Sydney, der alten Heimat, erhält, dass ihre Großmutter Nora, bei der sie lange lebte, eine Verwandte der Turners, nach einem Unfall im Krankenhaus liegt, macht sie sich sofort auf nach Australien. Dort erfährt sie von der schon verwirrten Großmutter unverständliche Angaben zu Unterlagen auf dem Dachboden ihres Hauses. Nora scheint über die ganze Zeit ein Geheimnis bewahrt zu haben. Kurz darauf stirbt sie. Es dauert, bis die Familiengeschichte, die mit den tragischen Geschehnissen fast 60 Jahre früher zusammenhängt, offenbar wird. - Diese Geschichte wechselt ständig die Zeitebenen und die Örtlichkeiten. Sehr viele Menschen vertreten unterschiedliche Meinungen über die so lange zurückliegende Katastrophe. Diese häufig wechselnden Erzählstränge sind gelegentlich irritierend. Der Roman ist überaus opulent, teilweise etwas langatmig. Aber es ist ansonsten ganz gut, flüssig erzählt. Unterhaltung ohne besondere Ansprüche.

Erwin Wieser

Erwin Wieser

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Heimwärts

Heimwärts

Kate Morton ; aus dem Englischen von Stefanie Fahrner und [einer weiteren]
Heyne (2023)

687 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 751918
ISBN 978-3-453-27425-9
9783453274259
ca. 25,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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