Eine gute Zeit zu leben
Glück, das ist der Mut zum Leben. Sich ihm nicht zu verweigern. Aber auch auszubrechen und eigene neue Wege zu gehen, ohne dabei etwas Perfektes zu erwarten. Abenteuerlust, die das Fremde gelten lässt, unabhängig von der eigenen Bequemlichkeit. Dies ist einer der Leitgedanken des Buchs von Hubert Messner, pensionierter Arzt für Neugeborenenmedizin, lebenshungrig und doch stets reflektiert, Familienvater und heimattreuer Südtiroler. Der jüngere Bruder des bekannten Bergsteigers legt ein besonderes Mut-Mach-Buch vor. Es trägt viele autobiografische Züge. Einsichten aus Erlebtem, Schmerz und Segen, Erfolgen und Missratenem, immer wieder Betrachtungen, was ein gutes Leben ausmacht. Es geht nach Messner darum, eine tiefe Beziehung mit dem eigenen Da-Sein einzugehen, Lebensfreude, Lebenskraft und Zuversicht zu suchen, gelegentlich Zufälle zuzulassen und einfach zu schauen, was passiert. Für den Autor heißt das auch, mit Tod und Krankheit leben zu lernen. Allem die Würde eines Endes zuzugestehen. Die einzelnen Kapitel sind eher lose verbunden, der Stil bewusst stakkatohaft, ohne ins Rhapsodische abzugleiten. Ein Werk, das in Häppchen gelesen werden darf, auch weil es Impulse setzen möchte. Lebenshilfe der sympathischen, hilfreichen Art. Für jeden Bestand geeignet.
Werner Wagner
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Eine gute Zeit zu leben
Hubert Messner, Lenz Koppelstätter
Ludwig (2023)
173 Seiten
fest geb.