Auf den ersten Blick
Seit dem Ende der Beziehung zu Sarah wohnt Jason nun bei seinem besten Kumpel Dev. Immerhin lebt er, nachdem er den Job als Lehrer aufgegeben hat, jetzt seinen Traum als Journalist, wenngleich nur schlechtbezahlt bei einer Werbezeitung. Und auch seine Traumfrau hat er gefunden - die er aber nur für einen kurzen Augenblick gesehen hat. Ihre Einwegkamera ist der einzige Hinweis, den er von ihr hat. Zusammen mit Dev und einem früheren Schüler macht sich Jason auf die Suche ... - Amüsant und flüssig bietet Danny Wallace einen eingängigen Einblick des Lebens des gestrauchelten, aber sympathischen Mitdreißigers, der nach einer zerbrochenen Beziehung und einem traumatischen Erlebnis zu stark in der Vergangenheit verhaftet bleibt, als dass er sein Leben weiter geregelt meistern könnte. Weite Strecken nehmen dabei Jasons teils tiefsinnige, teils witzig-ironische Gedanken ein, die er mit dem liebenswürdigen Charakter Dev teilt. Geschickt vermischt Wallace dabei eine Coming-of-Age-Geschichte mit einer Liebesgeschichte, ohne zu kitschig oder unglaubwürdig zu werden. Etwas unausgewogen scheint leider der Schreibstil, insgesamt aber ein unterhaltsames Buch voll liebenswürdiger Charaktere, die Lust machen, sein Leben anzupacken. (Übers.: Jörn Ingwersen)
Sonja Schmid
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Auf den ersten Blick
Danny Wallace
Heyne (2012)
493 S.
kt.