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Die lungenkranke Ich-Erzählerin steht zwischen zwei Männern. Von Ferdinand, der sich gemütskrank in Paris vom Balkon gestürzt hat, kommt sie nicht los. Mit Samuel (Beckett?), einem Schriftsteller, den sie kurz nach Ferdinands Tod auf einer Tagung 33 in Dublin kennengelernt hat, telefoniert sie regelmäßig. Am Liebsten möchte sie sich um ein Kind kümmern, um sich vom eigenen Körper ablenken zu lassen. Bereits auf der zweiten Seite wird klar, dass in diesem Roman nichts ist, wie es scheint. Die grüblerischen und schrägen Gedanken, die das Innere der Frau nach außen kehren, irritieren. Sind sie Metaphern einer Trauerbewältigung oder stehen sie für den Augenblick einer großen Veränderung? Geduldig wartet die Frau auf eine Lungentransplantation. Als es schließlich soweit ist, führt sie einen Todesmonolog in erstaunlichen Bildern, in welchen Ferdinand sie freigibt für eine neue Liebe. - Kjersti Annesdatter Skomsvold gilt als eine der wichtigsten jungen Autorinnen Norwegens. Am Ende wartet eine Überraschung auf die Leser/innen. - Die Kaskade von Allegorien, Täuschungen und Albträumen ist überwältigend. So hat man das noch nicht gelesen. (Übers.: Ursel Allenstein)

Karin Blank

Karin Blank

rezensiert für den Borromäusverein.

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Kjersti Annesdatter Skomsvold
Hoffmann und Campe (2015)

141 S.
fest geb.

MedienNr.: 582987
ISBN 978-3-455-40543-9
9783455405439
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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