Ein Mann von Welt

Oppen ist sich sicher: Er muss sterben. Daher möchte er seinem noch ungeborenen Sohn seine Lebensweisheiten mitgeben, die er auf einer Kassette vom Krankenhausbett aus aufnimmt. So erzählt er, wie er nach dem Tod seines Vaters, den er, seinem Wunsch Ein Mann von Welt gemäß, im Vorgarten begrub (was die Behörden nicht gut fanden), in die große Stadt Panorama City, zu seiner Tante kam und wie er dort Paul Renfro kennenlernte, der große Dinge mit ihm vor hat. Bis dahin arbeitet Oppen in einem Fast-Food-Restaurant, geht zu Treffen einer religiösen Gemeinde und zum Psychologen. Doch sie alle nehmen ihn und seinen Wunsch, ein Mann von Welt zu werden, nicht ernst. Nur Paul, den er kurzzeitig mit seinen tollen Plänen bei sich aufnimmt, genauer: unterm Dach versteckt - bis ihn die Tante findet und Oppens Plan zwar zerstört, ihn aber zurück zu seiner kleinen, aber glücklichen Welt bringt. - Man findet sich nicht so leicht ein in den umgangssprachlich-saloppen Schreibstil und die teilweise sehr verworrenen Gedankengänge des Protagonisten. Oppens naive, kindliche Art hingegen ist erfrischend optimistisch, manchmal scheint er jedoch allzu retardiert. Dem Autor gelingt letztlich eine heitere Mischung aus Tragik und Humor, die manchmal über die Stränge schlägt, jedoch fröhlich unterhaltsam ist. (Übers.: Wilhelm Werthern)

Sonja Schmid

Sonja Schmid

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Ein Mann von Welt

Ein Mann von Welt

Antoine Wilson
Insel-Verl. (2013)

324 S.
fest geb.

MedienNr.: 380708
ISBN 978-3-458-17564-3
9783458175643
ca. 19,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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