Arno und sein Pferd
Der Großvater hatte Arno ein Pferdchen geschnitzt und diese kleine Holzfigur ist der ständige Begleiter des Jungen. Eines Tages geschieht das Unvermeidbare: beim Familienausflug verliert Arno sein Pferdchen. Alle helfen mit beim Suchen und Arno merkt, wie viele Erinnerungen an der kleinen Figur hängen. Während Erwachsene gelernt haben, Verluste zu verschmerzen, trifft ein Kind solch ein Ereignis mit voller Wucht. Der verlorene Gegenstand beherbergt eine Fülle von Lebensspuren, die der Junge selbst in seinen Träumen noch verfolgt. Mit großer Empathie wird die Geschichte in diesem Kinderbuch aufgeblättert: die Illustrierungen zeigen in warmer und klarer Bildsprache die Szenen der gemeinsamen Suche, die Stationen des Ausflugs, die Traumsequenzen. Die Verschränkung von Alltag und poetischer Überformung gelingt auch im gereimten Text. Die Arbeit der Übersetzerin ist besonders für die Natürlichkeit der Sprache zu loben. Von solch einem Kinderdrama ohne Rührseligkeit, aber mit großer Sensibilität und einer Prise Humor erzählen zu können, ist eine buchkünstlerische Leistung. Die Magie der kleinen Dinge wird in diesem Kinderbuch aufs Schönste heraufbeschworen!
Dominique Moldehn
rezensiert für den Borromäusverein.
Arno und sein Pferd
Jane Godwin & Felicita Sala (Illustrationen) ; aus dem Englischen von Kathrin Köller
Insel Verlag (2021)
[40] Seiten : farbig
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 4