Denn nichts bleibt vergessen

Zufällig laufen sich die erfolgreiche Künstlerin Nina und die gestresste Mutter Emma über den Weg. Trotz großer Gegensätze freunden sich die beiden nach und nach an. Was Emma nicht weiß ist, dass Nina einen Racheplan gegen sie verfolgt. Denn Denn nichts bleibt vergessen als Jugendliche sind sich die beiden Frauen schon einmal kurz begegnet. Eine Begegnung, die für Emma in Vergessenheit geraten ist, bei Nina jedoch ein tiefes Trauma hinterlassen hat. - Im Mittelpunkt des neuesten Romans von Harriet Lane steht die Beschreibung der Gedanken- und Emotionswelt der beiden weiblichen Protagonisten. Die Charakterentwicklung gelingt der Autorin sehr gut. Aber trotz der immer im Hintergrund stehenden Frage, welches Ereignis beide Frauen miteinander verbindet, kommt keine Spannung auf. Denn die Handlungen werden oft zweimal beschrieben: Einmal aus Sicht von Nina und einmal aus der Perspektive von Emma. So interessant die unterschiedlichen Perspektiven auf die gleichen Situationen auch sein mögen, machen die langen Dialoge das Lesen sehr langatmig. Hinzu kommt, dass das Handeln und die Gedanken der Protagonistinnen eher frustrierend als interessant sind. So geht Emma beispielsweise fast schon zu naiv auf jedes Angebot von Nina ein und hegt bis zum Schluss kaum Misstrauen gegenüber der fast schon psychopathisch wirkenden Nina. Kein Buch, das man nach dem Lesen zufrieden oder zumindest nachdenklich weglegt. (Übers.: Peter Knecht)

Sebastian Heuft

Sebastian Heuft

rezensiert für den Borromäusverein.

Denn nichts bleibt vergessen

Denn nichts bleibt vergessen

Harriet Lane
Insel (2015)

Insel Taschenbuch ; 4416
276 S.
kt.

MedienNr.: 798223
ISBN 978-3-458-36116-9
9783458361169
ca. 12,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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