Weiße Wolken
Die Schwestern Dieo und Zazie, Töchter einer Deutschen und eines Senegalesen, könnten unterschiedlicher nicht sein. Während Dieo sich mit Mann und drei Kindern den Herausforderungen einer Familie stellt, möchte Zazie unabhängig und ungebunden sein. Ihre Schwester und ihr Schwager Simon stehen oft im Zentrum ihrer Kritik, was für Dieo besonders schmerzhaft ist, da ihr neben Familie und Beruf wenig Zeit für ein eigenes Leben bleibt. Als ihr Vater unerwartet stirbt, brechen sie auf zum Familienbegräbnis in den Senegal und lernen eine bislang unbekannte Seite ihrer Schwarzen-Identität in der Heimat ihres Vaters kennen. Die Autorin, selbst eine PoC, setzt sich in ihrem Roman mit der Identitätssuche von jungen PoC in der weißen Mehrheitsgesellschaft auseinander und thematisiert dabei queere feministische Ideen und gendergerechte Sprache. Ein Roman über Heimat, Zugehörigkeit und Fremdheit und die Zumutungen der modernen Gesellschaft. Empfehlenswert.
Martina Häusler
rezensiert für den Borromäusverein.
Weiße Wolken
Yandé Seck
Kiepenheuer & Witsch (2024)
335 Seiten
fest geb.