Der Kampf um die arabische Seele
Nach dem Sturz vieler arabischer Diktatoren blickte der Westen voller Hoffnung auf die arabischen Länder, in der Erwartung, es entstünden nun westlich orientierte Demokratien. Doch zwei Jahre nach Beginn des arabischen Frühlings haben Muslimbrüder und ultrakonservative Salafisten in Ägypten die große Mehrheit der Stimmen gewonnen, und der Westen muss erkennen, dass der Islam für die meisten Araber wichtiger ist als Demokratie nach westlichem Muster. Für viele gebildete Araber ist jedoch die Vorstellung eines Islamstaates, der insbesondere die Rechte der Frauen sowie Presse- und Meinungsfreiheit einschränken würde, eine Schreckensvision. Der Journalist und Nahostexperte Marcel Pott macht sich auf die Suche nach den Ursachen für die enttäuschten Hoffnungen des Westens und zeigt anhand des türkischen Modells, welchen Weg die arabische Welt einschlagen könnte. - Eine spannende und kenntnisreiche Analyse der aktuellen Situation in der arabischen Welt. Breit einsetzbar.
Martina Häusler
rezensiert für den Borromäusverein.
Der Kampf um die arabische Seele
Marcel Pott
Kiepenheuer & Witsch (2012)
208 S. : Kt.
fest geb.