Mörderische Côte d'Azur

Kommissar Léon Duval hat sich von Paris nach Cannes versetzen lassen. Noch vor seinem offiziellen Dienstantritt wird er zu den Filmfestspielen gerufen: Ein berühmter Naturfilmer wurde während der Vorführung seines jüngsten Werkes erschossen. Niemand Mörderische Côte d'Azur hat den Anschlag bemerkt. Duval muss gleichzeitig im neuen privaten wie im beruflichen Umfeld Fuß fassen. Die Ermittlungen kommen trotz des Drängens einer recht eitlen Ermittlungsrichterin nur zögerlich voran. Das Festival-Gebäude ist ein wahres Labyrinth, in dem sich kaum einer auskennt; die Festival-Mitarbeiter verschanzen sich hinter Zeitnot und Arroganz, noch viel mehr der Pariser Notar, der das Testament des bestsituiert verheirateten Toten verwahrt. Die Verständigung mit einer Gruppe Indios, die der Regisseur in seiner Hotelsuite untergebracht hat, gestaltet sich äußerst schwierig. Die Anzeichen mehren sich, dass diese ungewöhnliche Begleitgruppe nicht aus uneigennützigen Gründen ausgewählt wurde ... - Der Plot ist gut gestrickt: Der zum Gutmenschen hochstilisierte Filmemacher entspricht diesem Bild in keinster Weise. Die Hektik des Festivals ist gut beschrieben; sanft und menschlich und deswegen reizvoll sind Duvals Versuche dargestellt, mit den lokalen Gepflogenheiten klarzukommen. Eine vergnügliche Krimilektüre, nicht nur an den Tagen der Oskar- oder Palmenverleihung.

Pauline Lindner

Pauline Lindner

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Mörderische Côte d'Azur

Mörderische Côte d'Azur

Christine Cazon
Kiepenheuer & Witsch (2014)

KiWi ; 84642
330 S. : Kt.
kt.

MedienNr.: 396403
ISBN 978-3-462-04642-7
9783462046427
ca. 12,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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