Und was hat das mit mir zu tun?

Durch einen Zeitungsartikel über ein Massaker an 180 Juden im März 1945, an dem eine Großtante von ihm beteiligt gewesen sein soll, wird der Autor, der aus einer alten ungarischen Adelsfamilie stammt und in der Schweiz lebt, mit der Geschichte seiner Und was hat das mit mir zu tun? Familie im Dritten Reich konfrontiert. Er beginnt nachzuforschen, nicht nur, was es mit diesen Hinrichtungen und der Rolle seiner Tante dabei auf sich hatte, sondern er versucht, sich ein Bild von der damaligen Zeit und dem Leben seiner Vorfahren zu machen. Eine große Bedeutung bekommt dabei das Tagebuch seiner Großmutter, die darin von einem jüdischen Mädchen und deren Eltern erzählt und sich im Nachhinein schuldig am Tod dieser Eltern fühlt. Diesem Tagebuch stellt er das des jüdischen Mädchens gegenüber, das den Holocaust überlebt hat und das er in Südamerika aufspürt. Mit seinem Vater macht er sich auf die Suche nach Spuren in der alten Heimat, bei Verwandten stößt er immer wieder auf Unverständnis für seine Fragen. Seine eigene Verunsicherung versucht er, durch Gespräche mit einem Psychoanalytiker aufzuarbeiten. Er muss schließlich begreifen, dass es aus der heutigen Perspektive schwer ist, vieles, was damals geschehen ist, zu verstehen. - Ein Buch, das für alle Büchereien zu empfehlen ist.

Julia Massenkeil-Kühn

Julia Massenkeil-Kühn

rezensiert für den Borromäusverein.

Und was hat das mit mir zu tun?

Und was hat das mit mir zu tun?

Sacha Batthyany
Kiepenheuer & Witsch (2016)

254 S.
fest geb.

MedienNr.: 584293
ISBN 978-3-462-04831-5
9783462048315
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Bi, Ge
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