Mutterblues
Der Sohn von Silke Burmester steht kurz vor dem Abitur. Und sie sieht sich damit konfrontiert, dass der natürliche Ablösungsprozess, den sie eigentlich befürwortet, ihr denkbar schwer fällt. Gleichzeitig zieht sie Parallelen zur Menopause als weiterem zeitgleichen Änderungsprozess im Frauenleben. Und als Abrundung lässt sie noch Väter und Töchter mit ihren Erfahrungen zu Wort kommen und verwaist auf Empty-Nest-Foren. - Die sehr ausführliche Beschreibung der persönlichen Situation im Ablöseprozess durch die Autorin gibt dem Buch gewisse Längen. Und die Darstellung der Position der Frau im Vergleich zu der der Männer in der Mitte des Lebens fällt auch recht negativ aus. Trotzdem greift das Buch eine Lebenssituation auf, die viele Mütter (und sicher auch Väter) als sehr schwierig empfinden. Deshalb wird das flüssig lesbare Buch ab mittleren Beständen seinen Leserkreis finden.
Dorothee Rensen
rezensiert für den Borromäusverein.
Mutterblues
Silke Burmester
Kiepenheuer & Witsch (2016)
243 S.
kt.