Alma

Le Clézios Vater hatte auf seiner Heimatinsel Mauritius als Junge einen Stein gefunden, den ein ausgestorbener Vogel, ein Dodo, ausgeschieden hatte. Nach dem Tod seines Vaters reist Le Clézio mit diesem Stein nach Mauritius, wo er Verwandte zu treffen Alma hofft. Nachdem der Gutshof "Alma", auf dem sein Vater aufwuchs, von einem skrupellosen Zuckerbaron vereinnahmt wurde, war der Vater nach Frankreich emigriert. Doch dort, wo einst "Alma" stand und das Zuckerrohr wuchs, befindet sich heute eine Touristenattraktion. Von zwei alten Frauen erfährt Le Clézio vom illegitimen Sohn eines seiner Verwandten und einer Kreolin: Dodo, der an Syphilis litt. Diese Figur nutzt Le Clézio dramaturgisch. Während er seine eigenen Gedanken zu seiner kolonialen Familie niederschreibt, die Sklaven und die kreolische Bevölkerung ausbeutete, stellt er ihr in der Figur des Dodo die Stimme der kreolischen Bevölkerung gegenüber. Im stetigen Wechsel zu seinen Überlegungen lässt er den fiktiven Dodo lebensnah und im Präsens in einfachen Sätzen über seine Erlebnisse erzählen, die die Lebensweisheit und Naturverbundenheit des kreolischen Volkes widerspiegeln.

Alma

Alma

J.M.G. Le Clézio ; aus dem Französischen von Uli Wittmann
Kiepenheuer & Witsch (2020)

357 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 600420
ISBN 978-3-462-05226-8
9783462052268
ca. 25,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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