Letzte Rettung: Paris
Frances Price und ihr Sohn Malcolm sind als skurriles Mutter-Sohn-Gespann seit Jahren beliebte Fixpunkte bei Partys der New Yorker Upper Class. Ihren Ruf als "etwas andere" Frau erwarb sich Frances damit, dass sie vor vielen Jahren beim Tode ihres Mannes nicht wie üblich die Behörden informierte, sondern zum Skifahren ging. Seither lebt sie vom großzügigen Erbe ihres verstorbenen Gatten recht luxuriös mit ihrem Sohn und Kater Kleiner Frank, für Frances eine Wiedergeburt der Seele ihres Mannes. Als das Geld ausgeht, sieht sich das Trio gezwungen, nach Paris zu fliehen, wo es in der Wohnung von Frances' bester Freundin lebt. Als Kleiner Frank plötzlich verschwindet, machen sich alle fieberhaft auf die Suche nach dem Kater. - Patrick DeWitt, gebürtiger Kanadier, beschreibt nicht nur die herrlich-skurrile Geschichte einer Mutter-Sohn Beziehung. Er wirft nebenbei auch Schlaglichter auf menschliche Beziehungen überhaupt. Und das in einem Stil, der immer zwischen humorvoll-ironisch und liebevoll-melancholisch, absurd und allzu menschlich changiert. Äußerst gute Unterhaltungsliteratur!
Günter Bielemeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Letzte Rettung: Paris
Patrick de Witt ; aus dem amerikanischen Englisch von Andreas Reimann
Kiepenheuer & Witsch (2019)
312 Seiten
fest geb.