Mit Herz und Mund und Tat und Leben

Seine Eltern wollten, dass er Medizin studiert, doch Jürgen Flimm entschied sich für die Literatur und arbeitete neben dem Studium an einem kleinen Theater in Köln. Erste Engagements als Regisseur folgten in Hamburg und Zürich. Bald danach kamen die großen Bühnen. Flimms Leidenschaft galt neben dem Sprechtheater auch der Oper. Er inszenierte an der Mailänder Scala und an der Met in New York, wurde Intendant und Festspielleiter. Hinzu kamen Filme. Flimm schildert in seinem Buch die Begegnungen mit einer Vielzahl deutschsprachiger und internationaler Künstler, darunter Fritz Kortner und Peter Stein. Er erzählt seine Lebensgeschichte mit einer gewissen Leichtigkeit und mit Humor, so als wäre alles eine große Komödie gewesen. Für so ziemlich jeden, mit dem er gearbeitet hat, hat er ein gutes Wort und jede Menge Lob übrig. Allerdings ist seine Biografie so voller Ereignisse, voller bekannter und berühmter Namen, dass man sich als Leser:in manchmal tiefergehende Betrachtungen wünscht, um mehr über den Menschen Flimm zu erfahren. Dann und wann wären auch zusätzliche Informationen hilfreich gewesen, um Ereignisse einzuordnen, wenn einem das Insiderwissen fehlt.