Die Buchverliebten
Gesa Grambek arbeitet als Versicherungskauffrau bei der Lübeck-Safe-AG; doch wenn sie keine neuen Bücherversicherungen mehr abschließt, wird ihr gekündigt. Gesa ist fast sechzig und reagiert mit einer Ohnmacht im Büro. Überhaupt wird sie als etwas schusselige Person eingeführt. Nach zwei kurzen Liebesverhältnissen hatte sie sich der gefühlsbetonten Herz-Schmerz-Literatur zugewandt. Auf einer Finnlandreise hat sie sich dann in den Schriftsteller Onni verliebt. Nach einer Fernbeziehung wollte er zu ihr nach Lübeck ziehen, verunglückte aber tödlich. Danach war es vorbei mit ihrer Liebe zu Büchern. Als sie nach ihrer Büro-Ohnmacht auch noch vor einer Buchhandlung über eine Hundeleine stolpert, nimmt das Schicksal seinen Lauf. Buchhändler Ole Oevermann hat eine umgekehrte Erfahrung gemacht. Er hatte nach dem Tod seiner Frau Ophelia, einer Büchernärrin, erst den Weg zu Büchern gefunden und wirft nun mit Zitaten aus dem Literaturkanon um sich. Eine ähnlich skurrile Gestalt also wie Gesa! Über viele Verwicklungen und Missverständnisse, und mithilfe einiger Nebenfiguren, die das Herz am rechten Fleck haben, kommt alles zu einem guten Ende, Lübecker Lokalkolorit inklusive.
Karin Blank
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Buchverliebten
Anja Baumheier
Kindler (2023)
331 Seiten
fest geb.