Miss Vee oder wie man die Welt buchstabiert
Alles im Leben der 36-jährigen Vera gerät stets in Unordnung. Sie ist chronisch pleite und muss sich um ihre hilflose Mutter und um ihren vaterlosen Sohn kümmern. Der Zweite Weltkrieg ist ausgebrochen und London wird bombardiert, trotzdem nimmt sie den elternlosen Noel in die Pflege. Das wird sich jedoch als großer Glücksfall erweisen. Noel, hochbegabt, findet mit kühlem Kopf immer einen Weg aus der Krise und so schaffen sie es, durch die schwierigen Zeiten zu kommen. Es entsteht ein tiefe Beziehung zwischen ihnen. Ihr Sohn Donald schlägt sich mit kleinen Betrügereien durch, die ihm dann zum Verhängnis werden. Er verliebt sich in ein unscheinbares, aber sehr kluges junges Mädchen, die ihm aus der Bredouille hilft und ihn dabei unterstützt, sein Leben zu ändern. Als Vee ihre kleine Wohnung dem Sohn und seiner Freundin überlassen muss, nimmt Noel sie mit in das Haus seiner verstorbenen Tante, das diese ihm vererbt hatte. - Lissa Evans erzählt von einer sehr berührenden und zärtlichen Beziehung zweier sehr ungleicher Menschen und es gelingt ihr, den Leser in das Geschehen mit einzubeziehen. Sehr zu empfehlen. (Übers.: Sabine Roth)
Elfriede Bergold
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Miss Vee oder wie man die Welt buchstabiert
Lissa Evans
List (2015)
352 S.
fest geb.