Die Unbestechliche

Schon als Kind liebt es Alice, zusammen mit ihrem Vater morgens die Zeitung zu "lesen", und sie weiß bald, dass sie Reporterin werden will. Nun, mit 21 Jahren, hat sie eine Anstellung als Volontärin bei der Miesbacher Lokalausgabe einer großen Tageszeitung Die Unbestechliche bekommen. Obwohl die Organisation ihres Alltags oft nicht einfach ist als meist alleinerziehende Mutter einer kleinen Tochter - ihr Mann ist als Fotograf oft im Ausland unterwegs -, stürzt sie sich engagiert in ihr aufregendes Berufsabenteuer, das in der Zeit der Studentenunruhen Ende der 60er Jahre beginnt, und berichtet über die Stimmung in ihrer Heimatstadt während dieser Unruhen. Ihr Ausbilder, ein älterer erfahrener Kollege, zeigt ihr, wie ein guter Zeitungsartikel aufgebaut sein muss. Bald wechselt sie an die Hauptzeitung in München ins Sportressort, berichtet über die Olympischen Spiele 1972 und kann schließlich beim Rundfunk Fuß fassen. Sie muss sich mit machtbesessenen Chefs in einem von Männern dominierten Berufsumfeld auseinandersetzen und den Alltag einer alleinerziehenden Mutter stemmen - und wird eine erfolgreiche Journalistin. - Ein spannender Einblick in die journalistische Arbeit aus der Sicht einer jungen Frau, die die Macht der Bilder und Worte erkennt und sich als Frau durchzusetzen lernt, ergänzt durch ein Nachwort von Maria von Welser und aufgelockert durch damals aktuelle Zeitungsartikel. Sehr zu empfehlen.

Gudrun Eckl

Gudrun Eckl

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die Unbestechliche

Die Unbestechliche

Waltraud Horbas, Maria von Welser
List (2023)

429 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 752753
ISBN 978-3-471-36061-3
9783471360613
ca. 21,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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