Das zweite Buch der magischen Angst

Widney hat sich dazu entschlossen, sich als Spion der Sonnenkrieger bei den Sichelträgern einzuschleusen. Auf Umwegen nimmt sie Kontakt zu ihnen auf und wird auch schnell eingeladen. Vorsichtig versucht sie, das Vertrauen der Sichelträger zu gewinnen. Die gleichaltrige Ava soll sie unterstützen, sich in ihrer - neuen - Familie zurechtzufinden. Sie lernt mehr und mehr über die Sichelträger und die magische Zahl "19", die immer wieder auftaucht. Eine Gabe der Sichelträger ist, Verbindungen zu Raben aufzunehmen. Es gelingt ihr, diese Verbindung zu einem jungen Rabenmädchen herzustellen. Eine Herausforderung ist, dass sie sich ihrer größten Angst stellen muss. Dies passiert im hauseigenen Angstzentrum in einem speziellen Prüfungsraum. Hier erlebt sie in einen Flashback, ein Flammeninferno in dessen Verlauf sie von ihrer Familie getrennt wurde. Obwohl sie weiß, dass es riskant ist, trifft sie sich mit Quentin, um sich mit ihm zu besprechen. Als sie wieder zurückkommt, begegnet sie Nathan, der sie immer noch sehr feindlich behandelt. Bei einem Wochenende in der WG berät sie sich mit ihren Mitbewohnern. Sie fürchten, dass die Sichelträger bei einer der nächsten Sitzungen vorhaben, Chons wieder zu erwecken, um die Welt mit ihrer Angst zu überziehen. Ihre Beziehung zu Quentin entwickelt sich im Laufe des Wochenendes weiter. Zurück bei den Sichelträgern erfährt sie, dass es tatsächlich geplant ist, bei der nächsten Sitzung Chons zu befreien - dies gelingt aber nur, wenn alle 19 Sichelträger versammelt sind. Sie flieht in ihre WG. Dort muss sie erfahren, dass einer der Mitbewohner ein Verräter ist. Sie beschließt zu fliehen und so die Zeremonie unmöglich zu machen. Auf dem Weg zum Busbahnhof erhält sie aber eine Nachricht auf ihrem Handy, dass die Sichelträger Quentin in ihrer Gewalt haben. Sofort kehrt sie um. Der zweite Band dieser Trilogie um Raben, Ängste und den Kampf zwischen Sonne und Mond ist genauso mitreißend wie der erste. Die Beschreibung der Ängste ist wieder beeindruckend. Der Lesende ist immer hin und her gerissen, zwischen den Sichelträgern und den Sonnenkriegern. Wer sagt die Wahrheit? Widney sitzt zwischen allen Stühlen und es fällt ihr oft schwer, sich zu entscheiden und sich ihren eigenen Ängsten zu stellen. Wem soll sie vertrauen? Gefühle, die die Zielgruppe des Romans nur zu gut kennt und sich dadurch leicht mit der Protagonistin identifizieren kann. Nichts ist mehr, wie es war, und nichts ist, wie es scheint. Als Sahnehäubchen obendrauf gibt es am Ende des Buches einen beeindruckenden Cliffhanger. Wer den ersten Band mit Begeisterung gelesen hat, wird hier nicht enttäuscht werden.