Im Land der Trauer
Jede Trauer ist individuell. Der Abschied muss daher persönlich verantwortet und gestaltet werden, davon ist die Autorin zutiefst überzeugt. Von der ersten bis zur letzten Zeile schöpft die Autorin aus ihrem reichen Erfahrungsschatz und ihren Reflexionen über Tod und Trauer. Ihre Ideen, Informationen und Impulse sind sorgfältig recherchiert und geprüft. Bestechend ist die Konzentration auf das, was unabdingbar zur Trauerbewältigung gesagt werden muss; auch im Hinblick auf den in der Trauerliteratur oft vernachlässigten Aspekt, sich nicht in der Trauer zu verlieren und den Tod als Ärgernis zu akzeptieren. Auch christliche Themen werden selbstverständlich in den Gedankengang einbezogen. Das an der Praxis orientierte Buch legt den Akzent nicht nur auf die Bedeutung der Gefühle und Sprache für den Trauerprozess, sondern geht auch auf die Fragen von Raum und Zeit ein. Damit signalisiert die Autorin, wie sehr sie in der aktuellen Diskussion um Trauer zu Hause ist. Eine Perle unter den Trauerbüchern, und deshalb ein unbedingtes Muss!
Reiner Andreas Neuschäfer
rezensiert für den Borromäusverein.
Im Land der Trauer
Martina Görke-Sauer
Patmos (2006)
180 S. : Ill.
kt.