Schönes Chaos
Sein Leben (1924 - 2010) war bewegt und nicht immer einfach. Die jüdische Großfamilie in Warschau ist schon seit Generationen in Richtung Hochschule orientiert und strebt weniger den materiellen Reichtum an (die Mutter Zahnärztin, zwei Onkel Mathematikprofessoren). Benoit Mandelbrot erlebt als Junge die schweren Jahre 1930-1945, kommt nach Frankreich, arbeitet streckenweise als Knecht in der Pferdezucht, kann sich zunächst nicht für ein spezielles Wissensgebiet entscheiden, studiert aber ab 1947 in Amerika Mathematik, Physik, Luftfahrttechnik. Er vertieft sich auch in Strukturen von Wirtschaft und Finanzen und kommt schließlich zum mathematischen Erforschen der Formen. Letzteres wird dann sein Spezialgebiet. Mandelbrot wird Professor und erreicht Weltruhm mit den von ihm eingeführten "Fraktalen". - Dass die Hauptperson selbst ihr Leben beschreibt und deutet, macht diese Biografie besonders interessant. Im Weiteren bringt der Autor auch viele Details und gute Fotos. Besonders interessierten Lesern zu empfehlen.
Georg Roth
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Schönes Chaos
Benoît B. Mandelbrot
Piper (2013)
470 S. : Ill., graph. Darst., Kt.
fest geb.