Sein Leben war das traurigste der Welt

Der preußische König Friedrich Wilhelm I., der "Soldatenkönig", ist für seine Härte und seine jähzornigen Gewaltausbrüche bekannt. Wie aber, so fragt man sich noch heute ungläubig, kann ein Vater den Sohn für einen Fluchtversuch dermaßen Sein Leben war das traurigste der Welt grausam bestrafen und befehlen, dass der Sohn der Hinrichtung seines Freundes und Fluchthelfers beiwohnen soll? Uwe A. Oster greift diese Schlüsselszene im Leben Friedrichs des Großen auf und beleuchtet sowohl die Kinderjahre des zartbesaiteten und musisch begabten Kronprinzen als auch die prägenden Jugendjahre des heranreifenden zukünftigen Königs. Der Autor richtet sein Hauptaugenmerk dabei auf die Gegensätzlichkeit zwischen Vater und Sohn als Ursache des Vater-Sohn-Konflikts, der einhergeht mit körperlicher und seelischer Grausamkeit. Dennoch zeichnet Oster kein Schwarz-Weiß-Bild der Charaktere, sondern bezieht die höfische Gesellschaft, den Zeitgeist und die historischen Gegebenheiten mit ein und entwirft auf diese Weise ein differenziertes Bild des preußischen Königs, der als einer der bedeutendsten Herrscher des 18. Jh. in die Geschichte eingehen und Preußen zu ungeahnter Größe führen wird. Eine gut recherchierte und flüssig zu lesende Biografie, deren Lektüre sich auch über das Jubiläumsjahr zum 300. Geburtstag Friedrichs II. hinaus lohnt.

Birgit Wölfl

Birgit Wölfl

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Sein Leben war das traurigste der Welt

Sein Leben war das traurigste der Welt

Uwe A. Oster
Piper (2011)

283, [16] S. : Ill. (farb.)
fest geb.

MedienNr.: 350180
ISBN 978-3-492-05411-9
9783492054119
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ge
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