Das lässt sich ändern

Die Erzählerin stammt aus gutem Hause und natürlich sind ihre Eltern entsetzt, als sie eines Tages mit Adam Czupek im Schlepptau auftaucht, der immer dreckige Fingernägel hat, ohne Vater aufgewachsen ist und dessen Mutter unter einem Alkoholproblem Das lässt sich ändern leidet. Doch sie löst sich von ihrem Elternhaus, bekommt nach dem Studium der Linguistik zwei Kinder und entsagt dem Leben mit üppigem Bankkonto und Lebensversicherung. Denn Adam ist zwar äußerst kreativ, aber eben ein Aussteiger. Doch das Leben meint es gut mit ihnen, sie finden ihr Auskommen in ländlicher Idylle und steigen aus der bösen Wohlstandsgesellschaft aus, um als Gutmenschen zu leben. - Genau, so lässt die Welt sich ändern, wird Birgit Vanderbeke sich gedacht haben, als sie ihre Geschichte um eine Aussteiger-WG mit Kuschel- und Wohlfühlfaktor nebst ländlichem Streuobstwiesenprojekt entworfen hat. Leider entbehrt ihre Sozialutopie jeglichen Realitätssinn, ist es doch so einfach, den 11. September und den Golfkrieg außen vor zu lassen, wenn's nur im Herzen und in der WG stimmt. Die böse Landwirtschaft und die bösen Banker werden mit Öko-Schlagworten verteufelt und nur, wer seine Hühner wirklich lieb hat, darf sie hinterher trotz Denunziantentum der bösen Nachbarn ökologisch korrekt schlachten. Ach, wenn das Leben nur so einfach wär!

Beate Mainka

Beate Mainka

rezensiert für den Borromäusverein.

Das lässt sich ändern

Das lässt sich ändern

Birgit Vanderbeke
Piper (2011)

146 S.
fest geb.

MedienNr.: 341769
ISBN 978-3-492-05456-0
9783492054560
ca. 16,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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