Eine vorläufige Theorie der Liebe

Sein Vater brachte sich um, als Neill fast erwachsen war. Nichts blieb Neill von ihm, außer seinen Tagebüchern, die nun dazu verwendet werden, einen Computer "menschlich" zu machen. Zusammen mit dem alternden Kauz Henry Livorno sowie mit einem überarbeiteten Eine vorläufige Theorie der Liebe IT-Experten arbeiten sie auf den Turing-Test zu, bei dem eine Jury die "Menschlichkeit" des Computers prüfen soll. Doch Neill interessiert der Test eigentlich wenig. Er versucht stattdessen, in den Dialogen mit den Computern über seine Vergangenheit, über das Leben und Neills wechselhafte Frauenbekanntschaften seinen Vater besser kennenzulernen. Doch Technik hat leider ihre Grenzen, wie er feststellen muss, und sei es durch die Konkurrenz korrupter Wettbewerber. - Scott Hutchins erzählt mit leicht zynischem Tonfall und flüssiger Sprache die Geschichte, wie ein Mann bei der Auseinandersetzung mit einer Maschine die Liebe zu seinem Vater neu entdeckt. Doch so spannend und gut recherchiert das ambitionierte Projekt dargestellt wird mit unterhaltsamen Einblicken in die Esoterik-Öko-Szene San Franciscos, und auch wenn Neill durch seine teils pragmatischen, teils philosophischen Gedanken über Liebe und die Bedeutung des Menschseins bald dem Leser ans Herz wächst, zieht sich die Handlung doch etwas. Trotzdem lesenswert. (Übers.: Eva Bonné)

Sonja Schmid

Sonja Schmid

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Eine vorläufige Theorie der Liebe

Eine vorläufige Theorie der Liebe

Scott Hutchins
Piper (2014)

408 S.
fest geb.

MedienNr.: 396989
ISBN 978-3-492-05517-8
9783492055178
ca. 21,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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