Rückwärts träumen
Zoe verlässt nach dem Unfalltod ihres Sohnes Sean überstürzt ihren Mann und Australien und arbeitet in Großbritannien als Hospiz-Krankenschwester. Sie ist sehr geschätzt, auch oder weil sie den Patienten hilft, letzte Briefe zu schreiben. Ihrem neuen Chef missfällt das; bis er zugibt, dass ihn ähnliche Abschiedsbotschaften in Schwierigkeiten gebracht haben. Trotz des holprigen Anfangs werden die beiden ein Paar. Es sieht nach Happy End aus, bis bei Ben Tasker Darmkrebs festgestellt wird. Die Operation verläuft scheinbar gut, doch der Krebs kehrt wieder und Ben hat nur mehr kurze Zeit zu leben. Mit Empfängern der letzten Briefe gründet Zoe eine Vereinigung für trauernde Hinterbliebene; nach Bens Tod kehrt sie nach Hause zurück und erweitert ihr Projekt zur "Sean Ben Memorial Foundation". - Wie sehr der Tod eines Kindes vor allem die Mütter erschüttert und über Jahre begleitet, schildert die Autorin nicht nur am Leben Zoes, sondern auch bei Hospizpatientinnen. Heitere Szenen des gemeinsamen Erlebens von Zoe und ihren Freunden werden immer wieder unterbrochen durch Rückblicke, durch heftig wiederkehrenden Schmerz. Die letzten Briefe zeigen zudem, dass nur ganz wenige Menschen ihr Leben ohne Brüche und Verletzungen anderer leben konnten.
Pauline Lindner
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Rückwärts träumen
Hannah Treave ; aus dem Englischen von Maria Hochsieder
Piper (2024)
444 Seiten
kt.