Sisis Weg

Ob RTL, Netflix oder Romy Schneider - die österreichische Kaiserin Elisabeth fasziniert die Menschen auch im 21. Jh. In ihrem Buch zeichnet die österreichische Historikerin Martina Winkelhofer ein deutlich spannenderes und vielschichtigeres Bild Sisis Weg dieser Frau, als es die Filme je getan haben. Sie beschreibt Elisabeth von Österreich als Frau, die danach strebte, ein Leben im Einklang mit ihren Werten zu führen. Dafür war sie bereit, ungewöhnliche Wege zu gehen und dafür einen hohen Preis zu bezahlen. Sie nahm schlechte Nachrede in Kauf, um eine für ihre Zeit ungewöhnliche Ehe zu führen und Freiheit statt Rollenerfüllung wählen zu können. Damit spricht Elisabeths Geschichte auch aktuelle Frauenthemen an. In Kaiser Franz Josephs Liebe zu Elisabeth sieht die Historikerin auch den Schlüssel zum Sisi-Mythos, da der Kaiser seiner Frau aus Liebe viele Freiheiten wie ausgedehnte Reisen ließ. Alles in allem ein lesenswertes Buch, das auf Basis vieler Quellen zu Erkenntnissen kommt, die zeigen, dass Kaiserin Elisabeth "normaler" war als gedacht - wer z.B. mit 16 Jahren heiratet und sich in einer fremden Umgebung zurechtfinden muss, reagiert bisweilen anders als vielleicht zehn Jahre später. - Wird in vielen Beständen auf Interesse stoßen.

Markus John

Markus John

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Sisis Weg

Sisis Weg

Martina Winkelhofer
Piper (2021)

350, [16] Seiten : Illustrationen (teilweise farbig)
fest geb.

MedienNr.: 607497
ISBN 978-3-492-07051-5
9783492070515
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ge
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