Unsere Überlebensformel

Zwar beschreibt Ulrich Eberl, nach seiner Tätigkeit bei Daimler und Siemens heute Zukunftsforscher, zunächst drastisch die derzeitigen Katastrophen - den Schwerpunkt legt er aber das Aufzeigen von Lösungen im Sinne von „Nachhaltigkeit“. Voller Unsere Überlebensformel Hoffnung und Begeisterung ist er überzeugt: „Die 2020-er Jahre könnten das Goldene Jahrzehnt des technologischen Wandels werden“ und es mache „Spaß, neu zu denken.“ Seine vielen Lösungsansätze aus dem Alltagsleben sind die Stärken dieses Buches. Im Bereich Energie sind es die modernen, sparsamen Beleuchtungsmittel, Hausgeräte und industriellen Antriebe. Autonom fahrende Transporter und Shuttle-Busse, Elektroautos, Flugtaxis ohne Piloten verändern das Mobilitätsgeschehen. „Smart cars von morgen tanken Informationen ebenso wie Strom, sind stets online ... und lassen sich personalisieren“. Es entstehen immer mehr lebensfreundliche Megacitys („Wenn der Roboter das Wohnhaus druckt“). Paris wird zur „15-Minuten-Stadt“ umgebaut, alles soll in einer Viertelstunde erreichbar sein. Wir sehen einem Boom von Holzhochhäusern entgegen. Ein erstes 27 m hohes Holzhybridhaus steht bereits am Bodensee. 2041 soll in Tokio ein 350 m hohes Exemplar eingeweiht werden. Faszinierend ist der „Interceptor“, ein Plastikmüll-Schlucker auf Flüssen und in Ozeanen. Der 27 Jahre junge niederländische Erfinder Boyan Slat plant, spätestens 2025 solche Exemplare auf den tausend dreckigsten Flüssen einzusetzen. Ähnlich revolutionäre, beeindruckende und anschauliche Beispiele des Fortschritts behandelt Eberl in den Kapiteln Landwirtschaft und Krankheitsbekämpfung. Sein Fazit: Krisen sind lösbar! Seine Begeisterung ist ansteckend.

Berthold Schäffner

Berthold Schäffner

rezensiert für den Borromäusverein.

Unsere Überlebensformel

Unsere Überlebensformel

Ulrich Eberl
Piper (2022)

426 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 610121
ISBN 978-3-492-07085-0
9783492070850
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: So
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