Im Bienenlicht

Mit Werken wie "Libidissi", "Die Logik der Süße" und vor allem "Roman unserer Kindheit" (BP/mp 10/388) machte sich der Augsburger Georg Klein einen Namen und ist heute fraglos einer der besten deutschen Romanciers. Seine sprachliche Brillanz und Im Bienenlicht schriftstellerische Kompetenz zeigt der Autor auch in seinem neuesten Buch, einer Sammlung von 18 Erzählungen und Kurzgeschichten: Klein schafft es, auch aus den scheinbar belanglosesten Ereignissen Geschichten zu schreiben, die erbauen, erheitern, nachdenklich machen. Etwa, wenn eine Bodyguard-Drohne von ihrem Arbeitsalltag erzählt. Oder wie ein Handlungsreisender dem subtilen Charme einer Dorfdiva verfällt. Wie ein Mann das Geheimnis der Maserungen in einer Walnuss entschlüsselt. Oder ein Serientäter, der mit einer Tätowierpistole seine Opfer verunstaltet, im Grunde nur eine besondere Art Kunst schafft. Subtil voll hintergründigem Humor, mit oft unvorhergesehener Pointe kommen sie daher, diese kleinen Geschichten, die sich oft erst auf den zweiten Blick als Produkte hoher Erzählkunst erweisen und an die man sich lange erinnern wird. Freunde guter und auch anspruchsvoller Belletristik werden mit Kleins neuestem Buch voll auf ihre Kosten kommen.

Günter Bielemeier

Günter Bielemeier

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Im Bienenlicht

Im Bienenlicht

Georg Klein
Rowohlt (2023)

237 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 751496
ISBN 978-3-498-00305-0
9783498003050
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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