Issa

Issa ist jung, gebildet - und schwanger. Dazu hat sie ein Problem: Die gebürtige Kamerunerin fühlt sich für Deutschland, wo sie aufwuchs und lebt, zu schwarz, für Kamerun, das Land wo sie geboren ist, zu europäisch. Kurzerhand entflieht sie ihrem Issa besitzergreifenden Partner und ihrer sie traumatisierenden Mutter zu Oma und Uroma nach Afrika. Dort möchte sie die üblichen traditionellen Rituale vollziehen, die jede Schwangere durchmacht - in der mehr oder weniger unbewussten Hoffnung, die eigene, wahre Identität zu finden. Und in der Geschichte ihrer Ahninnen findet sie schließlich die Elemente, die ihr dazu verhelfen. - In ihrem sicher autobiografisch geprägten Roman verknüpft Autorin Mirrianne Mahn, die selbst in Kamerun geboren wurde und im Hunsrück aufwuchs, die Schicksale von fünf Frauen in Afrika vom Beginn des 20. Jh. bis heute. Mit einem ebenso frechen wie humorvollen, pointierten aber auch eindringlichen Stil versteht Mahn es, den Kampf dieser Frauen um Emanzipation vor den jeweiligen politischen wie kulturhistorischen Hintergründen nachzuzeichnen. Man möchte kaum glauben bei dieser sprachlichen und die Komposition der Story betreffenden Kompetenz, dass dies das literarische Debüt der Autorin ist. Da freut man sich nach der Lektüre erwartungsvoll auf ihr nächstes Buch. Absolut lesenswert - auch für männliche Leser!!!

Günter Bielemeier

Günter Bielemeier

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Issa

Issa

Mirrianne Mahn
Rowohlt Hundert Augen (2024)

303 Seiten : Karte
fest geb.

MedienNr.: 752823
ISBN 978-3-498-00390-6
9783498003906
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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