Stummer Abschied

Als seine Frau an einem unerkannten Hirntumor stirbt, steht Stefan Krauth mit seinem fünf Monate alten Sohn alleine da. Da er in Berlin ständig mit dem unausgesprochenen Vorwurf anderer konfrontiert wird, dass sein Sohn ohne Mutter aufwächst, und Stummer Abschied er mit der damit verbundenen Erklärungsnot nicht zurecht kommt, reist er mit Emil zunächst zu einer Freundin seiner Frau nach New York und begibt sich anschließend mit ihm auf eine anstrengende Reise zu einer weiteren Freundin nach Südamerika. Diese Reise und sein Leben mit seinem Sohn schildert er in diesem Buch sehr distanziert, die Notwendigkeit, den Alltag mit ihm zu bewältigen, ließ kaum Raum für die Freuden an dem Kind, vor allem, als dieses immer mehr Probleme bekam, zu essen und die Nahrung bei sich zu behalten. Zurück in Deutschland erfährt er schließlich, dass auch sein Sohn an einem Hirntumor leidet, an dem er bald darauf stirbt. Nur selten spricht der Autor in diesem Buch über seine Gefühle und man erfährt letztlich auch nicht, warum er mit seinem kleinen Kind so eine strapaziöse Reise nach Südamerika unternommen hat. - Dennoch ein ergreifendes Buch, für alle Bestände geeignet.

Julia Massenkeil-Kühn

Julia Massenkeil-Kühn

rezensiert für den Borromäusverein.

Stummer Abschied

Stummer Abschied

Stefan Krauth
Rowohlt (2016)

219 S.
fest geb.

MedienNr.: 585670
ISBN 978-3-498-03450-4
9783498034504
ca. 18,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Bi
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