Abschied von der Erde
Der US-amerikanische Physiker und Science Fiction-Fan entwickelt in diesem Buch eine bunte Palette fantasievoller Vorstellungen über die mögliche Welt von überübermorgen. Während er zunächst sein Augenmerk auf die Besiedlung von Mond und Mars
und den Rohstoffabbau auf den Asteroiden richtet, weitet er den Blick sodann auf die Kandidaten der menschlichen Nutzung, den Jupitermond Europa und den Saturnmond Titan. Für diese Reise zu den Sternen stellt er leichte, aber sehr harte Materialien vor, denkt an selbstreplizierende Roboter, Quantencomputer, Raumschiffe mit Antimaterie-Antrieb und an einen Weltraumlift. Vollends spekulativ wird es, wenn er von Unsterblichkeit, von Laser-Porting, der Übertragung des menschlichen Bewusstseins als reine Information mit Lichtgeschwindigkeit zu den Sternen, von Zivilisationstypen in den Weiten des Weltalls usw. redet. Das Buch enthält zwar viel astronomisches Wissen, ist unterhaltsam geschrieben, bleibt aber, je weiter in die Zukunft geblickt wird, den Träumereien der Science-Fiction-Autoren verhaftet. Leser*innen mit Interesse am Thema werden jedenfalls ihren Spaß mit dem Buch haben.
Helmut Eggl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Abschied von der Erde
Michio Kaku
Rowohlt (2019)
477 S. : Ill.
fest geb.