Die Frau, die Töne sehen konnte
Lange Zeit waren es nur die Philosophen und Psychologen, die sich mit den Zusammenhängen zwischen Körper, Geist und Gehirn befasst haben. Dank moderner Forschungsmethoden der Neurowissenschaften und der genauen Beobachtung von Patienten mit außergewöhnlichen Erkrankungen können heute immer exaktere Rückschlüsse auf die Funktionsweise unseres Gehirns gezogen werden. Wie lassen sich besondere Fähigkeiten erklären, z.B. ungewöhnliche Begabungen in Kunst oder Musik? Was ist überhaupt Bewusstsein? Wie kommt es zu dem besonderen Schönheitsempfinden, das unsere Art ausmacht? Anhand vieler Beispiele, die der Leser teilweise sogar selbst ausprobieren kann, erklärt Ramachandran nachvollziehbar die faszinierenden Zusammenhänge zwischen den Abläufen im Gehirn und unserer Wahrnehmung. Trotz des wissenschaftlichen Anspruchs und des Umfangs (über 500 S.!) ist das spannende Buch durch seinen im Plauderton gehaltenen Stil durchaus für ein breiteres Publikum gedacht. Ab mittleren Beständen empfohlen.
Lieselotte Banhardt
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Frau, die Töne sehen konnte
V. S. Ramachandran
Rowohlt (2013)
524 S. : Ill.
fest geb.
Auszeichnung: Sachbuch des Monats