Der Mädchenwald

Die 13-jährige Elissa ist eine leidenschaftliche Schachspielerin. In der Pause eines Schachturniers wird sie brutal von zwei Unbekannten überwältigt und betäubt. Als sie wieder zu sich kommt, findet sie sich angekettet in einem stockdunklen Kellerraum wieder und versucht, den Sinn ihrer Entführung und die von einem der Entführer brutal geäußerten Forderungen zu begreifen. Einer der Entführer, der kindlich scheinende Elijah, scheint ihr durchaus freundlich gesonnen zu sein und sucht das Gespräch mit ihr, ohne ihr jedoch erkennbar helfen zu wollen oder zu können. Unterdessen sucht die Polizei fieberhaft nach Elissa, besonders DS Mairéad McCullagh verbindet ihr eigenes Schicksal eng mit dem des Mädchens. - Der Autor entwickelt diesen Thriller auf eine recht vielschichtige Art und macht es seinen Leser/-innen bewusst nicht leicht, den Überblick zu behalten. Er lässt hauptsächlich Elijah in der Ich-Form von seinem ganz eigenartig wirren, unheimlichen Erinnerungen und psychotisch wirkenden Erleben erzählen, wohingegen er für Elissa und Mairéad die Personalform wählt. Den leidvollen, dramatischen Überlebenskampf des Schach-begeisterten, hochintelligenten Mädchens, die Nerven zehrende, widersprüchliche Beziehung zu Elijah sowie die zunehmend quälend scheinende Situation, in der sich die Kommissarin befindet, erlebt man dadurch hautnah mit. Eine zum Teil wirklich schaurige und beklemmende Geschichte, die zum Ende hin m.E. nicht so ganz befriedigend aufgelöst wird. Dennoch ein echter Pageturner.