Der Fluch der Megaclubs
Wenn man, um nur zwei Beispiele zu nennen, daran denkt, dass der Besitzer des englischen Fußballclubs FC Chelsea der russische Milliardär Roman Abramowitsch war oder auch Paris Saint-Germain sich mit dem Geld des katarischen Scheichs Nasser Ghanim Al-Khelaifi die teuersten Fußballer leisten kann, dann ist klar, worum es in diesem Buch geht. Der reichste deutsche Club, der FC Bayern München fehlt da nicht, auch wenn hier der Verein der Eigentümer ist. Die sehr kritische Aussage des Autors, dass "die Megaclubs siegen, weil sie Geld haben - und sie bekommen noch mehr Geld, weil sie siegen", ist sicher einseitig, geht aber in die richtige Richtung. Wenn er dann konstatiert, dass damit die Unvorhersehbarkeit der Spiele und ihrer Ergebnisse und damit die Spannung verloren gegangen ist, dann beweisen Wettbewerbe immer wieder, dass das Argument so nicht ganz stimmt. Trotzdem ist das in manchen Bereichen zu einseitig kritische Buch unbedingt lesenswert, weil es eine Menge an Fakten vermittelt, die man so nicht immer erfährt und die den Fußballinteressierten Blicke hinter die Kulissen der erfolgreichen und damit auch reichen Fußballclubs ermöglichen. Nach der Einleitung kommt ein Rückblick auf die Unvorhersehbarkeit des Spiels, dann geht es um die Dauermeister, die der Langeweile Vorschub leisten und dann kommt eine Ausarbeitung des Themas "Der große Geldregen". Egal, ob es um das Geld der TV-Anstalten oder die organisierten Fans geht, kein Themenbereich wird ausgelassen. Für alle mit Interesse an den Hintergründen des Spitzenfußballs.
Gerd Fleder
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Der Fluch der Megaclubs
Christian Spiller
Rowohlt Taschenbuch Verlag (2022)
272 Seiten
kt.