Vor uns das Leben
Allys Vater stirbt durch einen tragischen Badeunfall und mit ihm ihre Lebensfreude und Liebe zur Musik. Diese bestimmte das Leben der Kleinfamilie aus Vater und zwei Töchtern – die Mutter hatte sie vor über 10 Jahren verlassen. Zwar versucht Allys
Tante alles, die 17-Jährige aus ihrem Schneckenhaus zu locken, doch vergebens; bis Ally Briefe der verschollenen Mutter liest und Kontakt mit ihr aufnehmen möchte. Bei der Internet-Recherche stößt sie auf den Bild-Post von Cody, der in Sedona, dem letzten bekannten Wohnort der Mutter, lebt. Ally chattet mit ihm, fährt nach Arizona und wird von nun an bei ihrer Suche tatkräftig von Cody, der einen anderen problematischen Familienhintergrund hat, unterstützt. In einer Art Roadmovie folgen die beiden den teilweise rudimentären Spuren der Mutter bis nach Mexico. Dort angelangt, findet Ally nicht nur ihre Mutter, sondern auch sich selbst und ihre Hingabe zur Musik wieder. Sowohl sie als auch Cody entwickeln wieder Vertrauen in andere und ein besseres Selbstwertgefühl. – Ein vielschichtiges, ergreifendes Buch voll Abenteuer, Trauerverarbeitung, dem Beginn einer Freundschaft, ja tiefen Zuneigung. Authentisch für die Jugendlichen auch die Einbindung digitaler Kommunikation. Tipp: Das Buch mit den Songs der Playlist lesen! – Auch wenn manches vorhersehbar ist, sehr zu empfehlen.
Margit Düing Bommes
rezensiert für den Borromäusverein.

Vor uns das Leben
Manuela Inusa
Rotfuchs (2023)
284 Seiten
fest geb.