Am Ende der Treppe, hinter der Tür

Eigentlich könnte man zu Beginn alles als ganz normale Teenager-Geschichte voller Liebeskummer und Familienfrust lesen, wenn im Prolog nicht so eindringlich von Verzweiflung und Todesangst die Rede gewesen wäre. So ist man doch von Anfang an alarmiert, Am Ende der Treppe, hinter der Tür wenn die Figur der 16-jährigen Martha eingeführt wird, die nach dem Tod ihres Vaters zutiefst traurig und unsicher zurückgeblieben ist und sich ganz und gar nicht mit dem neuen Lebensgefährten ihrer Mutter und dessen kleiner Tochter anfreunden kann. Die Spannung steigt, als Martha einen Mord belauscht und daraufhin den Täter zu erpressen versucht, um mit ihrer Mutter finanziell unabhängig leben zu können. Aber der Plan geht nicht auf. Martha wird gefangen genommen und muss um ihr Leben fürchten. Doch der "Böse" ist in diesem Fall nicht - wie immer wieder angedeutet - der neue Partner, sondern der psychopathische Englischlehrer, dem Martha, mit der Naivität eines liebesbedürftigen kleinen Mädchens, völlig vertraute. So ist es nur folgerichtig, dass es der neue Lebensgefährte ist, der sie schließlich befreit. In dieser Krise gelingt es Martha, ihre Situation neu zu überdenken. Sie kann ihre Trauer, ihre Wut und ihre Verletztheit ein Stück weit hinter sich lassen und die neue Familie akzeptieren. Allen voran die kleine Poppy, die sich in ihrer lebensfrohen offenen Art sehr über eine große Schwester freut. Sabine Ludwig erzählt die Entwicklung des Mädchen als spannenden Thriller, der - sprachlich einfach - bestimmt viele Teenager anspricht.

Ute Sand

Ute Sand

rezensiert für den Borromäusverein.

Am Ende der Treppe, hinter der Tür

Am Ende der Treppe, hinter der Tür

Sabine Ludwig
Rowohlt-Taschenbuch-Verl. (2013)

rororo ; 21675 : rororo-Rotfuchs
378 S.
kt.

MedienNr.: 377004
ISBN 978-3-499-21675-6
9783499216756
ca. 9,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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