Das Haus der Mädchen
In "Das Haus der Mädchen" beschreibt Andreas Winkelmann eine erschütternde Geschichte, die gleich zu Beginn die Beobachtung eines Mordes schildert. Die detaillierten Darstellungen der grauenvollen Handlungen sind nichts für schwache Nerven! Die Handlung ist von einer erschütternden Konsequenz und verbindet mehrere tragische Geschehnisse. Immer wieder wird dem Leser vor Augen geführt, wie manipulativ ein erster Eindruck sein kann und wie wenig man sich auf scheinbar offensichtliche Fakten verlassen kann. - Mit den Charakteren bedient der Autor keine Klischees, sondern formt eine nüchterne Realität, die so glaubwürdig wirkt, als erzähle er eine wahre Geschichte. Besonders gelungen ist der mehrfache Perspektivwechsel, der diverse Facetten der Handlung verdeutlicht. Obwohl die Dramaturgie anfangs einen starken Spannungsbogen erzeugt, flacht dieser relativ schnell ab und erreicht erst wieder gegen Ende den Höhepunkt. Dafür aber dann mit voller Wucht und führt den Leser an die Grenzen der Vorstellungskraft.
Carina Müller
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Das Haus der Mädchen
Andreas Winkelmann
Rowohlt-Taschenbuch-Verl. (2018)
Kerner und Oswald ; 2
397 S.
kt.