Das magische Fundbüro
Es ist der erste Ferientag und Finja weiß nicht, was sie mit sich anfangen soll, aber beim blinden Kapitän Bruno ist sie wie immer willkommen. Er ist allerdings traurig, da das Drachenei, das er jahrzehntelang gehütet hat, kaputt und der geschlüpfte Drache verschwunden ist. Finja verspricht dem Kapitän, nach ihm zu suchen, auch wenn sie nicht an Drachen glaubt. Dann eröffnet ihr Finjas Familie, dass sie magische Kräfte hat und eine Magierausbildung durchlaufen wird. Sie wird als „Novyz“ der Gruppe der Wortmagischen unter dem strengen Magystri Rogerius zugeordnet. Um Magie ausüben zu dürfen, muss man einen magischen Gefährten haben wie z.B. einen kleinen Wasserspeier wie Finjas neue Freundin Svea. Doch die Tage vergehen, ohne dass Finja von einem Gefährten aufgesucht wird. – Diese Fantasygeschichte beinhaltet genretypische Komponenten wie die plötzliche Entdeckung der eigenen magischen Fähigkeiten in der frühen Adoleszenz, die Zuordnung eines persönlichen magischen Tieres oder das Testen der eigenen magischen Fertigkeiten entgegen dem Willen der Lehrkräfte. Eine von Diversität geprägte Personengalerie (ein gleichgeschlechtliches Liebespaar, verschiedene Ethnien) lässt diese Erzählung etwas aus der Masse herausstechen. Das farblich schön gestaltete Cover lädt zum Schmökern ein und die hübschen, einfühlsamen Illustrationen verleihen den Protagonisten zusätzliche Tiefe. Ob es eine Fortsetzung der in sich geschlossenen Geschichte gibt, ist noch offen. Für gute Leser/-innen ab 8 Jahren gerne empfohlen.
Maria Holgersson
rezensiert für den Borromäusverein.
Das magische Fundbüro
Maike Stein ; mit Illustrationen von Leonie Daub
Schneiderbuch (2022)
173 Seiten : Illustrationen
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 8