Das Glück der kalten Jahre

1932 baut Rozela für sich und ihre drei Töchter das erste gemauerte Haus in ihrem polnischen Heimatdorf. Das Geld dazu stammt aus der Entschädigung für den Tod ihres Mannes, der auf einer Baustelle ums Leben kam. Doch der Zweite Weltkrieg macht Das Glück der kalten Jahre auch vor den Steinwänden ihres Hauses nicht halt. Von russischen Soldaten wird sie kurz vor Kriegsende mehrfach in ihrer Küche vergewaltigt. Nur die älteste Tochter Gerta, versteckt in der Kellerluke, hört die Schreie der Mutter. Als wenig später ihre Tochter Truda mit der Hilfe ihres deutschen Geliebten Jakob der Zwangsarbeit in Deutschland entkommt und mit ihm zurückkehrt, verweist Rozela Jakob des Hauses ... - Alle Frauen der Familie haben eines gemeinsam: Egal, was ihnen widerfährt, sie sehen nach vorn und halten in brenzligen Situationen zusammen. Martyna Bunda erzählt ihren Roman aus dem Blickwinkel eines beobachtenden neutralen Erzählers, dessen Blick sie im stetigen Wechsel von einer Figur zur anderen wandern lässt. So erlebt der Leser die schrecklichen Erlebnisse dieser Familie hautnah und mitfühlend mit. Zudem deutet dieser Erzählstil auf die Journalistin Bunda hin, die nicht nur einen spannenden Schicksalsroman, sondern auch die Geschichte des erst von Hitler, dann von Stalin unterdrückten polnischen Staates wie nebenbei erzählt. (Übers.: Bernhard Hartmann)

Das Glück der kalten Jahre

Das Glück der kalten Jahre

Martyna Bunda
Suhrkamp (2019)

316 S.
fest geb.

MedienNr.: 927919
ISBN 978-3-518-42887-0
9783518428870
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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