Der Duft von Kiefernholz

Frustriert von der Öde des Online-Journalismus hat die Autorin und Ich-Erzählerin bei einer Schreinerin angeheuert. Schnell ist sie trotz der körperlichen Anstrengung fasziniert von der Arbeit mit Holz. Das positive Gefühl, mit eigenen Händen Der Duft von Kiefernholz etwas Bleibendes geschaffen zu haben, zieht sich durch alle Kapitel, ganz besonders wenn MacLaughlin von den ersten Arbeitstagen erzählt, an denen die Zahl ihrer Fehler groß war. Eine Art Werkhöhepunkt ist, als die Autorin für ihren Vater passende Bücherregale bauen kann. Erst jetzt versteht sie so richtig, was ihn an am Schnitzen von Vögeln faszinierte. - "Die Entdeckung des Holzes" könnte dieses Buch ebenfalls heißen, denn man riecht es förmlich, so eindringlich beschreibt die Autorin ihre täglichen Erfahrungen mit dem Material, den Baustellen und den Kunden. Sie nimmt den Leser mit, wenn sie Altes herausreißt, beschreibt die Schwierigkeiten, Neues zu erstellen, und flicht sogar einige philosophische Gedanken über den Sinn des Handelns ein. Zu guter Letzt schenkt sie ihm eine große Portion Optimismus und Vertrauen in das eigene Werken - es muss ja keineswegs das Schreinern sein. Für diese Hobbybranche hat sie durch ihre präzise Art, Vorgänge zu beschreiben, sogar noch ein paar konkrete Tipps hineingemischt. Ein Mutmach-Buch für Menschen, die nach beruflicher Erfüllung suchen, und für solche, die das Arbeiten mit Holz für sich entdecken wollen. Breit einzusetzen!

Pauline Lindner

Pauline Lindner

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Der Duft von Kiefernholz

Der Duft von Kiefernholz

Nina MacLaughlin
Suhrkamp (2016)

Suhrkamp-Taschenbuch ; 4716
270 S.
kt.

MedienNr.: 841231
ISBN 978-3-518-46716-9
9783518467169
ca. 14,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Bi
Diesen Titel bei der ekz kaufen.