Paradise City

Deutschland in einer nicht allzu fernen Zukunft: Der Meeresspiegel steigt kontinuierlich, weite Teile des Landes sind durch Pandemien entvölkert und die meisten Menschen leben in Megacitys. So auch die Journalistin Liina, die für eines der letzten Paradise City nichtstaatlichen Nachrichtenportale in der neuen Hauptstadt Frankfurt/Main arbeitet. Gemeinsam mit ihrem Chef Yassin, mit dem sie eine Affäre hat, dem Programmierer Ethan und der Hackerin Olga, macht Liina eine furchtbare Entdeckung: das automatische Gesundheitssystem KOS, über das die Ernährung, Behandlung und Lebensweise aller Deutschen gesteuert wird, scheint chronisch oder unheilbare Kranke konsequent auszusondern und sogar zu töten. Als Yassin kurz darauf bei einem Mordanschlag schwer verletzt wird und Liina durch falsche Medikamente ihr gemeinsames Kind verliert, weiß das Team, dass die Regierung sie alle beseitigen will, um den Skandal nicht öffentlich werden zu lassen. - Die sehr realistische Handlung dieses Thrillers packt die Leser/-innen vom ersten Kapitel an. Der düstere Ausblick auf eine nicht allzu ferne Zukunft zeigt, wie durch einen kleinen Fehler ein eigentlich gut gemeintes System aus Macht- und Profitgründen korrumpiert wird, und eine weitestgehend gleichgültige Gesellschaft den Status Quo nicht hinterfragt. Ein lesenswerter und nachdenklich stimmender Thriller.

Stefanie Simon

Stefanie Simon

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Paradise City

Paradise City

Zoë Beck
Suhrkamp (2020)

suhrkamp taschenbuch ; 5055
280 Seiten
kt.

MedienNr.: 945647
ISBN 978-3-518-47055-8
9783518470558
ca. 16,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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