Yank Zone

Mani Zeiss, 15, wochentags im Internat des Klosters Maulbronn, geht am Wochenende traditionell zu seinem Freund Jack Hartman, Halbamerikaner, nach Hause, um dort die Tage zusammen mit Jacks Vater, einem pensionierten US-Offizier, zu verbringen. Mani Yank Zone wird zum second son. Hier, in "Hard man's guest house", spielt sich eine andere Seite des Lebens ab. Gesprochen wird oft in Englisch. Wir befinden uns in der Zeit des Kalten Krieges, des Kriegs in Vietnam, der Zeit der langen Haare und der Schlaghosen. Mani als Pazifist und Revoluzzer meldet sich freiwillig zum Dienst in der Bundeswehr, um nach wenigen Monaten schon wieder auszuscheiden. Eine Enttäuschung für seinen "Vater". Scheiternde Liebesbeziehungen, Frust und Langeweile, das Gefühl, verraten zu werden, bestimmen Manis Leben. Jack spricht sich Jahre später mit seinem Vater, der im Koma liegt, am Krankenbett aus. Dazu kommen Passagen aus der Sicht von Margret, der verstorbenen Ehefrau des Offiziers, früh verheiratet, in die USA gegangen und ebenso früh verstorben, sowie Gedanken Lydias, aus Bulgarien stammend, nach der Wende in ihrem Land. So zeichnet Michael Basse das gespaltene, teils desillusionierende Bild der Gesellschaft in der zweiten Hälfte des 20. Jh. aus der Sicht vierer Personen. Und was bedeutet es nun, erwachsen zu werden und ein "hard man" zu sein? - Sehr empfohlen.

Wilfried Funke

Wilfried Funke

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Yank Zone

Yank Zone

Michael Basse
Kröner (2022)

Edition Klöpfer
319 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 750253
ISBN 978-3-520-76201-6
9783520762016
ca. 25,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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