Rafael 2.0

Michael und sein Zwillingsbruder Rafael leben, abgeschottet von der Welt, mit ihrem Vater in einer Villa. Der Vater ist ein Computergenie und dadurch zum Milliardär geworden. Rafael, der an einer tödlichen Erbkrankheit leidet, hilft dem Vater, eine Rafael 2.0 Art Kopie seiner Selbst zu entwickeln: ein mitdenkendes, lernfähiges und entscheidungsfähiges Computerprogramm. Nur dieses Programm bleibt Michael, als sein Bruder dann tatsächlich stirbt und kurz darauf auch der Vater verschwindet. Hinter dem Verschwinden scheint allerdings eine mysteriöse Verschwörung zu stecken, in die der Freund und Geschäftspartner seines Vaters genauso eingebunden ist wie die Konkurrenz und andere undurchschaubare Mächte. - Einen so mitreißenden Jugendroman gibt's nicht oft. Mit seinem Ideenreichtum, seinem anhaltenden Spannungsbogen, den überraschenden, aber immer logischen Wendungen und nicht zuletzt dem hochaktuellen Thema "Künstliche Intelligenz" lässt er an die fantastischen Science-Fiction-Romane von Andreas Eschbach denken, wenn nicht das Ende wäre. Das kommt nach über 200 hochspannenden Seiten zu banal, zu simpel, zu hingehudelt daher - einfach enttäuschend. Eins plus mit Sternchen daher für Kapitel 1 bis 17 (die das Lesen unbedingt lohnen!), aber allenfalls befriedigend für die letzten 20 Seiten.

Dagmar Wolf

Dagmar Wolf

rezensiert für den Borromäusverein.

Rafael 2.0

Rafael 2.0

Karl Olsberg
Thienemann (2011)

233 S.
fest geb.

MedienNr.: 342725
ISBN 978-3-522-20125-4
9783522201254
ca. 13,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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