Das Ende ist erst der Anfang

Die Welt, in der Lake lebt, unterscheidet sich von unserer nur durch eine besondere Entdeckung: am 18. Geburtstag kann der- oder diejenige einen Toten auferstehen lassen. Die Resurrection ist durch eine eigene Behörde streng geregelt. Für die 17-jährige Lake war immer klar, dass sie ihren vom Hals abwärts gelähmten Bruder wieder ins unbehinderte Leben zurückholt, nachdem er ein, zwei Tage zuvor Selbstmord begehen wird. Dann passiert etwas Schreckliches: zusammen mit ihrem Freund Will und der besten Freundin Peggy hat sie einen Autounfall. Doch während Lake nur einen gebrochenen Arm hat, sind die beiden anderen tot. Wen soll sie also auferstehen lassen? Von allen Seiten wird Druck auf sie ausgeübt. Aber während sie postum mit einer Schnitzeljagd von ihrem Freund auf die Suche nach ihrem Geschenk geschickt wird, findet sie Hinweise auf die dunkle Seite von Will und Peggy. In der Praxis der Therapeutin begegnet sie Ringo. Sie lernt verschiedene Auferweckte kennen, die mit diesem Ereignis aus dem gewohnten Alltag herausgefallen sind. Immer mehr unangenehme Fragen stellen sich, erst als sie ihrem eigenen Geheimnis auf die Spur kommt, wird die Entscheidung klar. - Dieser Jugendroman hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Entdeckung und Funktion der Resurrection werden nicht erklärt. Aber die negativen direkten und langfristigen Nachwirkungen beim Auferwecker wie beim Auferweckten werden immer wieder angedeutet. Was bedeutet es, Gott zu spielen? Nur unzureichend wird der Kern reflektiert, dagegen ist die Erzählung oft mit (pseudo-)spirituellen Andeutungen überfrachtet. Andererseits werden der Schmerz um den Verlust, der Beginn einer neuen Liebe und eine offenere Interpretation von Freundschaft sehr glaubhaft geschildert. - Für kritische und problembewusste Leserinnen und Leser.